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Pazifiklachs

Mitte Juni findet auf den Flüssen Kamtschatkas das wichtigste Ereignis des Jahres statt. Der Lachs legt Laich ab. Sich dem starken Naturtrieb unterworfen, kommen Millionen von Fischen aus dem Meer in die Bache und Flusse zurück, wo sie einmal zur Welt kamen und wo sie jetzt den Lebenskreis beenden müssen.

Anstatt der silbernen Schuppen haben die Fische ihr farbiges Hochzeitsgewand an. Sie schwimmen dem Fluss aufwärts der Liebe und dem Tod entgegen und nichts kann sie halten. Nur einmal in ihrem Leben können die Lachse sich fortpflanzen. Die ganze Energie, die sie im Ozean sammelten und akkumulierten, wird hier verbraucht.
Auf Kamtschatka laicht etwa ein Drittel der gesamten Weltpopulation des Pazifiklachs, einschliefilich aller sechs Lachsarten wie Tschawytscha, Kishutsch, Nerka, Keta-Lachs, Buckellachs und Masu-Lachs. Der Kurilensee, eine Perle der Kamtschatka Halbinsel, gilt als der groBte Ort zum Ablaichen der Lachse in Asien. Er ist praktisch in seinem Ursprungszustand erhalten.

Der Fluss ist eine geheimnisvolle, empfindliche Welt, sein Okosystem ist leicht zerstörbar. Im Jahr 2003 wurde von der Globalen Umwelthilfe (GEF) und im Rahmen des UNO-Entwicklungsprogramms (UNDP) ein grobes Projekt auf den vier Flössen Kamtschatkas zum Schutz der biologischen Vielfalt der Lachsarten begonnen. Dieses Projekt ist für sieben Jahre geplant. Es ist in seiner Art einzigartig, denn zum ersten Mai wird es versucht, die Lachs-Population zu erhalten, ohne ihre wirtschaftliche Ausnutzung zu begrenzen. Die von den russischen Wirtschaftlern im Rahmen des UNDP-Projekts erhaltenen Daten sind beeindruckend. Der wirtschaftliche Wert der Kamtschatka Lachsen betragt über zwanzig Milliarden USD.

Kamtschatka ist der letzte Zufluchtsort auf der Erde für manche Arten des Pazifiklachs. Sie sind der entscheidende Bestandteil von vielen Flussokosystemen der Halbinsel. Von ihnen hangt die Existenz anderer seltener Tiere und Vogel, wie z.B. Braunbdr, Stellerscher Seelöwe und Riesenseeadler ab.